In eigener Sache:
Dein Team trifft Entscheidungen auf Basis von Halbwissen?
Du kennst das Problem. Teams sitzen 8+ Stunden täglich in Meetings. Niemand hat Zeit für Marktanalyse. Trotzdem müssen täglich strategische Entscheidungen getroffen werden.
Während ihr im Meeting sitzt, drängen neue Player aus China auf den Markt. Tech-Companies wie Xiaomi definieren das Auto neu. Software wird zum Differenzierungsfaktor.
Dieses Dilemma kenne ich aus meiner Zeit bei Mercedes. Wichtige Entscheidungen, hoher Zeitdruck, aber nie genug Marktüberblick.
Die Lösung: Der Autopreneur Pro für Teams. Ein 5-Minuten-Briefing jeden Mittwoch.
Die Rechnung ist einfach: Jeder Mitarbeiter bräuchte eigentlich 3 Stunden pro Woche für ordentliche Marktanalyse. Mit meinem Briefing sind es 5 Minuten.
ROI: Über 8.000%. Ab 129€ pro Person und Jahr.
Herzlich willkommen zur 79. Ausgabe von Der Autopreneur.
Trump und von der Leyen haben sich auf einen neuen Handelsdeal geeinigt.
15% statt 27,5% Zoll auf europäische Autos. Klingt erst mal gut für Europa. Ist es aber nicht. Denn der Preis ist hoch: Die EU senkt ihre Zölle auf US-Autos auf 0%. Gleichzeitig verspricht Europa Energiekäufe und Investitionen im Wert von 1,35 Billionen Dollar in den USA.
Die Folge? Für deutsche Autobauer wird es plötzlich attraktiver, Fahrzeuge für den EU-Markt in Alabama oder South Carolina zu produzieren. Nicht in Stuttgart oder München.
Ferdinand Dudenhöffer meint: 78.000 deutschen Autojobs könnten in die USA abwandern. Das sind 10% aller Beschäftigten in der deutschen Automobilindustrie.
Was bedeutet dieser Deal für die deutsche Autoindustrie? Für die Unternehmen? Für die Beschäftigten? Und vor allem: Welche Strategie brauchen wir jetzt?

KI-generiertes Symbolbild
Was im Zolldeal steht - und was nicht
Alles begann im April mit Trumps "Liberation Day". Er verhängte 10% Zölle auf fast alle Importe. Für Autos waren es sogar +25%. Insgesamt zahlten europäische Autobauer plötzlich 27,5% statt bisher 2,5%.
Die Zölle haben die Autoindustrie bereits Milliarden gekostet. VW allein hat im Q2 1,2 Mrd. Euro US-Zölle bezahlt.
Nach monatelangen Verhandlungen haben sich beide Seiten auf Folgendes geeinigt:
Die USA erheben einen Basiszoll von 15% auf fast alle EU-Exporte. Auch auf Autos
Die EU senkt ihre Zölle auf US-Autos schrittweise auf 0%
Die EU kauft für 750 Mrd. Dollar Energie aus den USA
Europäische Unternehmen investieren 600 Mrd. Dollar in den USA
Die bestehenden 50%-Zölle auf Stahl und Aluminium bleiben vorerst unverändert
Das Problem: Die EU kann kaum erzwingen, dass Privatunternehmen tatsächlich investieren oder Energie kaufen. In Brüssel spricht man daher von einer "Absichtserklärung".

EU ist größter Importeur für die USA (Bloomberg)
Die Gewinner sind BMW und Mercedes
Auf den ersten Blick haben deutsche Autobauer Grund zur Erleichterung. Die Zölle sinken von 27,5% auf 15%. Das entspricht laut Bloomberg einer Entlastung von etwa 4 Mrd. Euro für die europäische Automobilindustrie.
Bei genauerer Betrachtung wird klar: Die wahren Gewinner sind BMW und Mercedes. Beide produzieren in ihren US-Werken bereits Autos, die sie nach Europa exportieren. Rund 185.000 in den USA gebaute Fahrzeuge gehen jährlich zurück nach Europa. Durch den Wegfall der EU-Zölle auf US-Importe werden diese Modelle künftig günstiger und damit attraktiver.
Mercedes baut den GLC schon teils in Alabama. Jetzt will man noch mehr GLC-Produktion dorthin zu verlagern. Auch für den europäischen Markt. BMW wird ähnliche Überlegungen anstellen.
Interessantes Detail: Die deutsche Autoindustrie hatte auf einen “Offset-Mechanismus” gehofft. Die Idee: Wer viel aus den USA exportiert, darf im Gegenzug mehr zollfrei importieren. Trump und seine Berater haben das aber blockiert.
Die Verlierer sind Arbeitnehmer, Porsche & Audi
Der Deal wird dazu führen, dass mehr Produktion in die USA verlagert wird.
Ferdinand Dudenhöffer sagt: "Die Beschäftigten in der Auto- und Zulieferindustrie sind die Verlierer. Mittelfristig könnten 10% der Automotive-Arbeitsplätze von DE in die USA verlagert werden."
Bei 780.000 Beschäftigten wären das 78.000 Jobs.
Am härtesten trifft es Porsche und Audi. Beide Marken importieren ihre US-Modelle vollständig aus Europa. Selbst bei 15% verteuern sich ihre Fahrzeuge für US-Kunden deutlich. VW will deshalb für beide eine US-Produktion prüfen.
Diese Entwicklung ist für Trump ein Erfolg. Er hatte versprochen, Industrie zurück in die USA zu holen. Das scheint zu funktionieren.

Porsches Gewinn bricht ein (Bloomberg)
Deutsche Autobauer zahlen 6x mehr als vor Trump
Was oft übersehen wird: Die 15% Zoll sind zwar niedriger als die vorübergehenden 27,5%. Sie liegen aber immer noch 6x höher als die 2,5% vor Trump.
Diese hohen Zölle werden die deutschen Autobauer dauerhaft belasten.
Mercedes hat seine Gewinnprognose bereits gesenkt. Auch Porsche und VW haben ihre Ergebnisprognosen nach unten korrigiert.
Der VDA sagt: "Die 15% Zölle werden die Unternehmen jährlich Milliarden kosten."
Und der Deal hat auch weitreichende Folgen für die Produktionsstrategien. Das Prinzip "Local for Local" wird ausgehebelt. Stattdessen etabliert sich ein neues Muster: Wer in den USA produziert, kann zollfrei nach Europa liefern.

US-Zölle erreichen höchsten Stand seit Jahrzehnten (Bloomberg)
Warum hat Europa keinen besseren Deal ausgehandelt?
Die Antwort ist unbequem: Es war eine Verhandlung aus der Position der Schwäche.
Europa ist militärisch von den USA abhängig. Die Angst: Trump würde die NATO oder die Ukraine-Unterstützung infrage stellen. Das wäre bei einer Eskalation des Handelskriegs durchaus möglich gewesen
Die EU-Staaten verfolgten unterschiedliche Interessen. Frankreich drängte auf harte Gegenmaßnahmen. Deutschland und Italien wollten schnell einen Deal. Nicht zuletzt wegen ihrer Autoindustrie
Die EU hat ihre Gegenmaßnahmen zu lange verzögert. Statt sofort nach dem "Liberation Day" Vergeltungszölle zu verhängen, hoffte man auf einen Kompromiss. Die Financial Times nannte das später den "Beginn der Kapitulation"
Frankreichs Premier Bayrou sprach sogar von "Unterwerfung". Er schrieb auf X: "Es ist ein dunkler Tag, wenn ein Bündnis freier Völker sich zur Unterwerfung entschließt."
Der BDI sagt: "Ein Zollsatz von 15% wird immense negative Auswirkungen auf die deutsche Industrie haben." Er fordert von der EU, nun ihre "Macht zu beweisen".
Die Wahrheit ist jedoch: Europa hat diese Macht derzeit nicht. Die EU ist wirtschaftlich stark. Aber militärisch, energiepolitisch und technologisch von den USA abhängig.
Was jetzt zu tun ist
Kurz- und mittelfristig haben die deutschen Autobauer nur eine realistische Option:
Mehr Produktion in die USA verlagern. BMW, Mercedes und VW haben bereits konkrete Pläne. Audi prüft den Bau einer eigenen US-Fabrik.
Langfristig zeigt der Handelskrieg, dass Europa seine Abhängigkeiten reduzieren muss:
Technologien selbst entwickeln: Europa braucht eigene KI, Batterien, Halbleiter und digitale Infrastruktur
Verteidigung stärken: Wer militärisch abhängig ist, wird erpressbar
Energieunabhängigkeit werden: Nicht vom US-Gas so abhängig werden wie früher vom russischen
Einig auftreten: Nur eine geschlossene EU kann bessere Deals erreichen
Mein Take
Die bittere Wahrheit ist: Europa hatte keine Alternative zum Deal mit Trump.
Wir sind wirtschaftlich stark. Aber ansonsten abhängig. Solange Europa diese Abhängigkeiten nicht abbaut, bleibt es erpressbar.
Diese Entwicklung führt uns zu einer Grundsatzfrage, die uns seit Monaten beschäftigt:
Welche Verantwortung haben 'deutsche' Unternehmen für den Standort Deutschland?
Die Antwort ist tricky.
Einerseits sind unsere Autobauer global agierende Konzerne mit Verantwortung gegenüber ihren Aktionären. Sie müssen dort produzieren, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist
Andererseits prägen sie seit Jahrzehnten den Wohlstand in Deutschland. Sie sind Teil unserer Identität
Das bringt uns zur Frage vom Anfang: Sollten wir diese 78.000 Jobs retten?
Mercedes und VW fordern bereits EU-Subventionen zum Erhalt europäischer Arbeitsplätze.
Ich finde: Das ist der falsche Weg.
Arbeitsplätze sollten nicht künstlich mit Steuergeldern am Leben erhalten werden.
Denn die Fachkräfte werden an anderer Stelle gebraucht. Und zwar dort, wo sie mehr Wertschöpfung und Wachstum für Deutschland und Europa schaffen können.
Diese Debatte haben wir schon bei der Verlagerung von Jobs nach China geführt. Jetzt beschleunigt sich dieser Trend Richtung USA.
Natürlich tut es weh, wenn die deutsche Autoindustrie Arbeitsplätze verlagert.
Aber der Strukturwandel ist unvermeidlich. Die Frage ist, wie wir darauf reagieren: Versuchen wir wieder krampfhaft alte Strukturen zu bewahren? Oder gestalten wir den Wandel aktiv mit?
Wir brauchen auf jeden Fall keine Milliarden für Jobs von gestern. Wir brauchen Investitionen in Europas technologische Souveränität. Ein starker Standort schafft die Jobs von morgen von selbst. Ganz ohne Subventionen.
PS: Wie immer bespreche ich das Thema noch ausführlicher im begleitenden Podcast.
🔗 bl1 | bl2 | bl3 | bl4 | bl5 | bl6 | ec1 | fa1 | fa2 | fa3 | fa4 | ft1 | ha1 | ha2 | ha3 | ln1 | mm1 | nt1 | ny1 | ny2 | ny3 | ny4 | st1 | wh1 | ws1

Warum ich bei Mercedes jeden Tag frustrierter wurde…
2019. Mein letztes Jahr bei Mercedes.
Mein größtes Problem?
8 Stunden Meetings am Tag. Hunderte ungelesene Mails. Newsletter. LinkedIn-Posts. Der volle Info-Overload.
Mein Anspruch: Über alles Bescheid wissen.
Die Realität: Ich hatte null Zeit dafür.
Dieses Problem haben heute 90% aller Automotive-Professionals.
Ein klassischer Zielkonflikt: Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, musst du gut informiert sein. Aber das Tagesgeschäft firsst dich komplett auf.
Ich kenne dieses Gefühl zu gut. Es hat mich wahnsinnig gemacht.
Deshalb habe ich 'Der Autopreneur Pro' entwickelt.
Das 5-Minuten-Briefing, das dir 8 Stunden Recherche spart.
✓ Jeden Mittwoch alle wichtigen Updates
✓ Ohne Bullshit - nur was wirklich zählt
✓ Mit meiner Einordnung als Insider
Resultat: Bessere Entscheidungen. Weniger Stress. Und ein klarer Vorteil für deine Karriere.
📊 Aktien-Performance
⎯⎯
Hier die Wochenperformance der wichtigsten Automotive-Werte:

Woche Δ: Kursveränderung der letzten Woche
YTD Δ: Kursänderung seit Jahresbeginn
Verstehen, was hinter diesen Zahlen steckt? Mein Automotive-Intelligence Briefing liefert alle Hintergründe.
Das war’s für heute:

Bis zum nächsten Mal,
— Philipp Raasch
Weitere Optionen:
Newsletter Weiterempfehlen (ab 5 Referrals, 1 Monat Pro gratis)
Hier findest du alle weiteren Links zu mir