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Der Auto-Masterplan für Deutschland: Warum China unsere größte Chance ist
Herzlich willkommen zur 53. Ausgabe von Der Autopreneur!
VW prüft den Verkauf deutscher Werke an chinesische Hersteller. Die öffentliche Reaktion? Empörung und Ablehnung. Doch während viele das als Zeichen der Schwäche sehen, könnte genau darin unsere größte Chance liegen.
Denn seien wir ehrlich: Die deutsche Automobilindustrie braucht mehr als nur einzelne Unternehmensentscheidungen. Was uns fehlt? Eine Vision, die über Konzernsilos hinaus geht. Eine Idee, was der Automobilstandort Deutschland in Zukunft sein soll.
Warum der Einstieg chinesischer Hersteller Teil eines dringend benötigten Masterplans für Auto-Deutschland sein könnte? Das erkläre ich dir in der heutigen Titelstory.
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Lesezeit: 5 Minuten
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🇩🇪 Deutschland braucht einen Auto-Masterplan

KI-generiertes Symbolbild
Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Fast 800.000 Menschen arbeiten direkt bei Herstellern und Zulieferern. Mit allen vor- und nachgelagerten Bereichen hängen sogar rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze am Auto. Keine andere Branche prägt den Wirtschaftsstandort Deutschland so sehr.
Doch dieses Fundament wackelt. Und zwar stärker als viele wahrhaben wollen:
Der VDA rechnet vor: Bis 2035 fallen 140.000 Arbeitsplätze weg
VW streicht 35.000 Stellen und reduziert Werkskapazitäten um 40%
Bosch baut 12.000 Stellen ab, Continental 19.000, ZF 14.000
Immer mehr mittelständische Zulieferer melden Insolvenz an
Seit 2019 sind bereits 50.000 Jobs verschwunden
Letzte Woche schickten die Chefs der großen Zulieferer einen Brandbrief an Kanzler Scholz. Die Botschaft: "Wer geht, kommt nicht zurück."
Warum das passiert? Ein perfekter Sturm trifft die Branche:
Die Transformation zur E-Mobilität reduziert den Personalbedarf dramatisch. Für Antrieb und Batterie werden 40% weniger Mitarbeiter benötigt. Besonders bitter: Die Batterie-Wertschöpfung liegt fast komplett in Asien.
Local for Local: Produktion und Entwicklung wandern in die Absatzmärkte ab. Die USA unter Trump fordern es mit Strafzöllen. China macht es ohnehin zur Bedingung. Jüngstes Beispiel: VW prüft aktuell, wie man die Produktion von Audi und Porsche schnellstmöglich in die USA verlagern kann.
Deutsche Autobauer verkaufen immer weniger Autos. VW verkauft in China nur noch 3 statt 4,2 Millionen Autos. Mercedes verliert 54% Gewinn. Und eine Trendwende? Nicht in Sicht.
Die Konsequenz: Deutschland verliert seine Position als globale Automobilnation. Arbeitsplätze und Wertschöpfung wandern ins Ausland ab.
Mitten in dieser stürmischen Situation prüft VW nun den Verkauf deutscher Werke an chinesische Hersteller. Die öffentliche Reaktion? Empörung und Ablehnung. Dabei könnte genau das unsere Chance sein.
Chinesische Hersteller wollen nach Europa. Ihr Heimatmarkt ist gesättigt, sie haben massive Überkapazitäten. Die EU-Zölle auf E-Autos zwingen sie zur lokalen Produktion. BYD baut in Ungarn, CATL errichtet eine Batteriefabrik in Spanien. Die Chinesen werden im Automarkt der Zukunft eine Schlüsselrolle spielen - ob wir wollen oder nicht.
Die entscheidende Frage ist: Warum entstehen diese Werke nicht bei uns?
Zeit für einen Masterplan.
Was Deutschland stark gemacht hat
Erinnern wir uns: Deutschland war nicht zufällig jahrzehntelang die automobile Weltmacht. Unser Erfolg basierte auf einem einzigartigen Ökosystem:
Hersteller, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antrieben
Zulieferer von Weltrang
Hochqualifizierte Mitarbeiter
Forschung und Entwicklung vor Ort
Die komplette Wertschöpfungskette im Land
Dieses Erfolgsmodell hat China für die E-Mobilität perfekt kopiert. Mit dem Unterschied: Sie haben es in die Neuzeit übertragen.
Statt Verbrennungsmotoren geht es um Batterien und Software. Statt mechanischer um digitale Exzellenz. Das Ergebnis: Ein hochdynamisches Ökosystem, in dem sich die Player gegenseitig nach vorne treiben.
Der Masterplan für Deutschland
Was also tun? Die Antwort liegt in unserer DNA: Deutschland ist DAS Autoland. Die Heimat von Mercedes, BMW und Porsche. Der Ort, wo das Auto erfunden wurde. Dieses Erbe, diese Branding hat einen enormen Wert.
Diese Stärke gilt es neu interpretieren. Wer in Europa Autos verkaufen will, muss in Deutschland entwickeln und produzieren. Deutschland muss DER Gateway zum europäischen Automarkt werden.
Die Karten werden jetzt gerade verteilt. Andere EU-Länder wollen sich zu genau diesem Gateway entwickeln. Aber sind wir mal ehrlich? Wollen wir uns hier wirklich von Ungarn ausspielen lassen?
Wer im europäischen Automarkt eine Rolle spielen will, gehört nach Deutschland.
Konkret heißt das:
Ausländische Hersteller aktiv nach Deutschland holen
Produktion und Entwicklung hier ansiedeln
Deutsche und internationale Zulieferer vernetzen
Ein neues automobiles Ökosystem schaffen
Ja, das bedeutet auch: Chinesische Hersteller willkommen heißen. Nicht aus Schwäche, sondern als Strategie.
Weltweit werben Länder aggressiv um Autohersteller. Die USA locken mit Subventionen, China mit seinem Markt. Nur wir diskutieren, ob wir überhaupt wollen, dass andere bei uns produzieren.
Das ist der absolut falsche Ansatz. Wir sollten unsere Stärken ausspielen:
Zentrale Lage im Herzen Europas
Jahrzehntelange Automotive-Expertise
Exzellente Zulieferer-Landschaft
Der Geburtsort des Autos
Die Zeit drängt. Strukturwandel lässt sich nicht aufhalten. Aber wir können ihn gestalten.
Die Alternativen sind klar:
Entweder wir schauen zu, wie Arbeitsplätze und Wertschöpfung verschwinden
Oder wir nutzen die Chance und erfinden uns neu
Deutschland war schon immer dann stark, wenn es sich dem Wandel gestellt hat. Jetzt ist wieder so ein Moment.
Wir brauchen dafür keine Subventionen. Wir brauchen eine Vision. Einen Plan. Eine Strategie.
Die Überschrift könnte lauten: Deutschland - Gateway zum europäischen Automarkt. Der Ort, wo das Auto erfunden wurde. Und der Place-to-be für jeden, der im europäischen Automarkt eine Rolle spielen will.
Das wäre ein Masterplan für Auto-Deutschland.
📊 Aktien-Performance

Hier die Wochenperformance der wichtigsten Automotive-Werte:

Woche Δ: Kursveränderung der letzten Woche
YTD Δ: Kursänderung seit Jahresbeginn
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