• Der Autopreneur
  • Posts
  • Der Auto-Masterplan für Deutschland: Warum China unsere größte Chance ist

Der Auto-Masterplan für Deutschland: Warum China unsere größte Chance ist

Herzlich willkommen zur 53. Ausgabe von Der Autopreneur!

VW prüft den Verkauf deutscher Werke an chinesische Hersteller. Die öffentliche Reaktion? Empörung und Ablehnung. Doch während viele das als Zeichen der Schwäche sehen, könnte genau darin unsere größte Chance liegen.

Denn seien wir ehrlich: Die deutsche Automobilindustrie braucht mehr als nur einzelne Unternehmensentscheidungen. Was uns fehlt? Eine Vision, die über Konzernsilos hinaus geht. Eine Idee, was der Automobilstandort Deutschland in Zukunft sein soll.

Warum der Einstieg chinesischer Hersteller Teil eines dringend benötigten Masterplans für Auto-Deutschland sein könnte? Das erkläre ich dir in der heutigen Titelstory.

🎧 Den begleitenden Podcast zum Newsletter findest du hier.

Lesezeit: 5 Minuten

🔒 Exklusiv im Pro-Briefing diese Woche:

  1. Deutsche Autobauer klagen mit Tesla & China gegen EU-Zölle

    • Warum sich ausgerechnet jetzt diese ungewöhnliche Allianz bildet

    • Was das für den Handelskonflikt mit China bedeutet

  2. Tesla nach schwachen Q4-Zahlen

    • Die wichtigsten Kennzahlen aus dem Earnings Call

    • Musks konkrete Pläne für 2025/26 - und was wirklich dahintersteckt

  3. Deutsche OEMs in den USA unter Druck

    • So unterschiedlich sind die Hersteller auf Trump-Zölle vorbereitet

    • Wer jetzt schnell reagieren muss

  4. Das 360° Markt-Update in 5 Minuten:

    • VW/Rivian: Weitere OEMs interessiert an Joint-Venture

    • Schon wieder ein Kundendaten-Leak bei VW

    • Neue Insights zum Auto-Kaufverhalten deutscher Konsumenten

    • Alle business-kritischen News der Woche, kompakt analysiert

🤝 Risikofrei testen: 30 Tage Geld-zurück-Garantie

🇩🇪 Deutschland braucht einen Auto-Masterplan

KI-generiertes Symbolbild

Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Fast 800.000 Menschen arbeiten direkt bei Herstellern und Zulieferern. Mit allen vor- und nachgelagerten Bereichen hängen sogar rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze am Auto. Keine andere Branche prägt den Wirtschaftsstandort Deutschland so sehr.

Doch dieses Fundament wackelt. Und zwar stärker als viele wahrhaben wollen:

  • Der VDA rechnet vor: Bis 2035 fallen 140.000 Arbeitsplätze weg

  • VW streicht 35.000 Stellen und reduziert Werkskapazitäten um 40%

  • Bosch baut 12.000 Stellen ab, Continental 19.000, ZF 14.000

  • Immer mehr mittelständische Zulieferer melden Insolvenz an

  • Seit 2019 sind bereits 50.000 Jobs verschwunden

Letzte Woche schickten die Chefs der großen Zulieferer einen Brandbrief an Kanzler Scholz. Die Botschaft: "Wer geht, kommt nicht zurück."

Warum das passiert? Ein perfekter Sturm trifft die Branche:

  1. Die Transformation zur E-Mobilität reduziert den Personalbedarf dramatisch. Für Antrieb und Batterie werden 40% weniger Mitarbeiter benötigt. Besonders bitter: Die Batterie-Wertschöpfung liegt fast komplett in Asien.

  2. Local for Local: Produktion und Entwicklung wandern in die Absatzmärkte ab. Die USA unter Trump fordern es mit Strafzöllen. China macht es ohnehin zur Bedingung. Jüngstes Beispiel: VW prüft aktuell, wie man die Produktion von Audi und Porsche schnellstmöglich in die USA verlagern kann.

  3. Deutsche Autobauer verkaufen immer weniger Autos. VW verkauft in China nur noch 3 statt 4,2 Millionen Autos. Mercedes verliert 54% Gewinn. Und eine Trendwende? Nicht in Sicht.

Die Konsequenz: Deutschland verliert seine Position als globale Automobilnation. Arbeitsplätze und Wertschöpfung wandern ins Ausland ab.

Mitten in dieser stürmischen Situation prüft VW nun den Verkauf deutscher Werke an chinesische Hersteller. Die öffentliche Reaktion? Empörung und Ablehnung. Dabei könnte genau das unsere Chance sein.

Chinesische Hersteller wollen nach Europa. Ihr Heimatmarkt ist gesättigt, sie haben massive Überkapazitäten. Die EU-Zölle auf E-Autos zwingen sie zur lokalen Produktion. BYD baut in Ungarn, CATL errichtet eine Batteriefabrik in Spanien. Die Chinesen werden im Automarkt der Zukunft eine Schlüsselrolle spielen - ob wir wollen oder nicht.

Die entscheidende Frage ist: Warum entstehen diese Werke nicht bei uns?

Zeit für einen Masterplan.

Was Deutschland stark gemacht hat

Erinnern wir uns: Deutschland war nicht zufällig jahrzehntelang die automobile Weltmacht. Unser Erfolg basierte auf einem einzigartigen Ökosystem:

  • Hersteller, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antrieben

  • Zulieferer von Weltrang

  • Hochqualifizierte Mitarbeiter

  • Forschung und Entwicklung vor Ort

  • Die komplette Wertschöpfungskette im Land

Dieses Erfolgsmodell hat China für die E-Mobilität perfekt kopiert. Mit dem Unterschied: Sie haben es in die Neuzeit übertragen.

Statt Verbrennungsmotoren geht es um Batterien und Software. Statt mechanischer um digitale Exzellenz. Das Ergebnis: Ein hochdynamisches Ökosystem, in dem sich die Player gegenseitig nach vorne treiben.

Der Masterplan für Deutschland

Was also tun? Die Antwort liegt in unserer DNA: Deutschland ist DAS Autoland. Die Heimat von Mercedes, BMW und Porsche. Der Ort, wo das Auto erfunden wurde. Dieses Erbe, diese Branding hat einen enormen Wert.

Diese Stärke gilt es neu interpretieren. Wer in Europa Autos verkaufen will, muss in Deutschland entwickeln und produzieren. Deutschland muss DER Gateway zum europäischen Automarkt werden.

Die Karten werden jetzt gerade verteilt. Andere EU-Länder wollen sich zu genau diesem Gateway entwickeln. Aber sind wir mal ehrlich? Wollen wir uns hier wirklich von Ungarn ausspielen lassen?

Wer im europäischen Automarkt eine Rolle spielen will, gehört nach Deutschland.

Konkret heißt das:

  • Ausländische Hersteller aktiv nach Deutschland holen

  • Produktion und Entwicklung hier ansiedeln

  • Deutsche und internationale Zulieferer vernetzen

  • Ein neues automobiles Ökosystem schaffen

Ja, das bedeutet auch: Chinesische Hersteller willkommen heißen. Nicht aus Schwäche, sondern als Strategie.

Weltweit werben Länder aggressiv um Autohersteller. Die USA locken mit Subventionen, China mit seinem Markt. Nur wir diskutieren, ob wir überhaupt wollen, dass andere bei uns produzieren.

Das ist der absolut falsche Ansatz. Wir sollten unsere Stärken ausspielen:

  • Zentrale Lage im Herzen Europas

  • Jahrzehntelange Automotive-Expertise

  • Exzellente Zulieferer-Landschaft

  • Der Geburtsort des Autos

Die Zeit drängt. Strukturwandel lässt sich nicht aufhalten. Aber wir können ihn gestalten.

Die Alternativen sind klar:

  • Entweder wir schauen zu, wie Arbeitsplätze und Wertschöpfung verschwinden

  • Oder wir nutzen die Chance und erfinden uns neu

Deutschland war schon immer dann stark, wenn es sich dem Wandel gestellt hat. Jetzt ist wieder so ein Moment.

Wir brauchen dafür keine Subventionen. Wir brauchen eine Vision. Einen Plan. Eine Strategie.

Die Überschrift könnte lauten: Deutschland - Gateway zum europäischen Automarkt. Der Ort, wo das Auto erfunden wurde. Und der Place-to-be für jeden, der im europäischen Automarkt eine Rolle spielen will.

Das wäre ein Masterplan für Auto-Deutschland.

🔗 MM (01, 02) | FT (01, 02) | TS | AP | AW (01, 02) | EL | ET | HB (01, 02I | WA | AI

📊 Aktien-Performance

Hier die Wochenperformance der wichtigsten Automotive-Werte:

Woche Δ: Kursveränderung der letzten Woche
YTD Δ: Kursänderung seit Jahresbeginn

🔒 Jetzt den kompletten Newsletter lesen

  • Treffe bessere Entscheidungen durch exklusive Insider-Analysen

  • Von Entscheidern bei Mercedes, Microsoft & Co. als "Must-Read" bezeichnet

  • Verpasse keine geschäftskritischen Entwicklungen mehr

  • In 5 Minuten auf den Punkt - spart dir Stunden Recherche

🤝 Risikofrei testen: 30 Tage Geld-zurück-Garantie

Das war’s für heute:

Wie hat dir die heutige Ausgabe gefallen?

Login oder Abonnieren um an umfragen teilzunehmen.

Bis nächste Woche,

— Philipp

Mehr von mir:

🔒 Alles zum Pro-Abo
📰 Alle Ausgaben
👨‍💻 Über mich
🤝 Zusammenarbeiten
🎧 Podcast
🙋‍♂️ FAQs

🔒 Jetzt den vollständigen Newsletter weiterlesen

Dieser Premium-Content ist exklusiv für Pro-Abonnenten. Von Entscheidern bei Mercedes, Microsoft & Co. als "Must-Read" bezeichnet.

Bist du bereits ein zahlender Abonnent? Anmelden.

Das erhältst du sofort:

  • • Den kompletten Newsletter inkl. aller Insider-Analysen
  • • Jeden Sonntag dein Executive Briefing zur Transformation
  • • Voller Zugriff auf die Datenbank für schnelle Recherchen
  • • 100% werbefrei - fokussiert auf relevante Insights
  • • 30 Tage Geld-zurück-Garantie - ohne Wenn und Aber